Reifen instandsetzen
Warnung:
• | Das Wechseln von Reifen kann gefährlich sein und darf nur von geschulten Fachkräften mit geeigneten Werkzeugen und unter Beachten entsprechender Verfahren durchgeführt werden. Immer alle in der Dokumentation oder an der Seitenwand des Reifen angebrachten Warnhinweise des Herstellers beachten. |
• | Bei der Reparatur von Reifen unbedingte eine geeignete Schutzbrille und einen passenden Gehörschutz verwenden, da sonst Verletzungsgefahr besteht. |
• | NIEMALS einen Luftdruck von 275 kPa (40 pounds) überschreiten, um den Reifenwulst einzusetzen. |
• | NIEMALS über die Baugruppe während des Aufblasens stehen, lehnen oder reichen. |
Reparierbarer Bereich an einem Radialreifen.
Hinweis:
• | Reifen, die bis auf die verbleibende Tiefe von 1,59 mm (2/32 in) der Reifenverschleißanzeige abgefahren sind, dürfen NICHT mehr instand gesetzt werden. |
• | Reifen mit einer Perforation im Profil, die größer als 6,35 mm (1/4 in) ist, dürfen NICHT mehr instand gesetzt werden. |
• | Im Rahmen einer zulässigen bzw. unzulässigen Instandsetzung NIE den Schlauch austauschen. |
• | Einen Reifen NIE nur von außen instandsetzen (Einsetzen eines Pfropfens bei aufgezogenem Reifen). |
• | Für eine ordnungsgemäße Sichtprüfung und Reparatur müssen Reifen von der Felge abgenommen werden. |
• | Unabhängig von der Art der Reparatur muss dabei die Reifeninnenseite abgedichtet und die Schadstelle verfüllt werden. |
• | Einzelheiten zur Verwendung des Reparaturpflasters und zu Reparaturwerkzeugen/Reparaturmaterial erfragen Sie beim Hersteller/Händler des Reparaturmaterials. |
Für die Reifenreparatur gelten drei Grundschritte:
- Den Reifen zur Sichtprüfung und Reparatur von der Felge abziehen.
- Die Schadstelle verfüllen, um den Eintritt von Feuchtigkeit zu verhindern.
- Die Innenauskleidung des Reifens mit einem Reparaturpflaster abdichten, um Luftverlust zu verhindern.
Sichtprüfung von außen
- Vor dem Abziehen des Reifens Reifenoberfläche, Ventil und Felge mit Seifenlauge auf Undichtigkeiten prüfen. Den beschädigten Bereich markieren und durch Herausziehen des Ventileinsatzes die Luft aus dem Reifen lassen.
- Den Reifen von der Felge ziehen und auf einen gut beleuchteten Reifenspreizer aufsetzen.
Sichtprüfung von innen
- Die Wülste spreizen und die Schadstelle mit einem Kreidestift markieren.
- Die Reifeninnenseite auf Spuren von Beschädigungen im Inneren prüfen.
- Den eingedrungenen Gegenstand entfernen. Dabei die Eindringrichtung beachten.
- Die Schadstelle mit einer stumpfen Ahle prüfen, um Ausmaß und Richtung des Eindringkanals festzustellen.
- Lose Fremdkörper aus dem Kanal entfernen.
- Schadstellen, die größer als 6,35 mm (1/4 in) sind, dürfen nicht repariert werden.
Reinigung
- Den Bereich um den Kanal gründlich mit einem geeigneten Reinigungsmittel, einem sauberem Tuch und einem Schaber reinigen. Durch diesen Schritt werden Schmutz und Schmiermittel entfernt, so dass eine gute Haftung gewährleistet ist und eine Verschmutzung der Poliermaschine verhindert wird.
- Siehe Angaben auf dem Produkt oder im Sicherheitsdatenblatt des Herstellers. Alle Richtlinien zur Verwendung und Entsorgung beachten.
Kanal reinigen
- Den Kanal mit einer geeigneten Reibahle, einem Hartmetallschneider oder Bohrer von der Reifeninnenseite anrauen, um die Schadstelle zu reinigen.
- Aus der Reifeninnenfläche herausstehende Stahldrähte entfernen, um eine Beschädigung des Reparaturpflasters zu verhindern.
- Empfehlungen zu Reibwerkzeugen erhalten Sie bei Ihrem Reparaturmaterial-Lieferanten.
Schadstelle verfüllen
- Die Schadstelle muss verfüllt werden, damit eine Auflage für das Reparaturpflaster entsteht und verhindert wird, dass Feuchtigkeit in das Reifengewebe und an die Stahldrähte gelangt.
- Diesen Schritt überspringen, wenn eine Kombination aus Reparaturpflaster/-pfropfen zum Einsatz kommt. Den Schadenskanal verfüllen und die Schadstelle von der Reifeninnenseite mit einem Reparaturpfropfen verschließen (siehe dazu die Empfehlungen des Reparaturmaterial-Herstellers). Den Pfropfen, ohne ihn in die Länge zu ziehen, bündig über der Reifenoberfläche abschneiden.
- Empfehlungen zur Auswahl des richtigen Reparaturmaterials erhalten Sie bei Ihrem Reparaturmaterial-Lieferanten.
Auswahl des Reparaturpflasters
Hinweis: In diesem Schritt nicht das Reparaturpflaster anbringen.
- Das Reparaturpflaster probehalber auf die Schadstelle legen und einen größeren Bereich (als das Pflaster) markieren, damit die Kreidespuren durch das Polieren nicht entfernt werden.
- Das Reparaturpflaster entfernen.
- Bereits vorhandene oder mehrere Reparaturpflaster dürfen einander NICHT überlappen.
- Empfehlungen zur Auswahl des richtigen Reparaturpflasters erhalten Sie bei Ihrem Reparaturmaterial-Lieferanten.
Polieren
- Um ein Verschmutzen und Entfernen der Markierungen zu verhindern, mit einem langsam drehenden Poliergerät mit feiner Drahtbürste oder Polierraspel vorsichtig und gleichmäßig innerhalb des markierten Bereichs polieren.
- Polieren, bis eine samtglatte Oberfläche entstanden ist (Poliergrad RMA 1 oder 2).
- Vorsichtig vorgehen, um die Reifeninnenfläche bzw. Karkasse nicht zu beschädigen.
- Polierstaub mit einem Staubsauger entfernen.
- Empfehlungen zur Auswahl des richtigen Poliergeräts erhalten Sie bei Ihrem Reparaturmaterial-Lieferanten.
Verkleben
Gemäß den Anleitungen des Reparaturmaterial-Herstellers chemisches Bindemittel auftragen.
Anbringen des Reparaturpflasters
Beim Anbringen des Reparaturpflasters darf der Reifen nicht gedehnt sein. (Die Reifenwülste nicht zu stark spreizen.)
Zweiteilige Sets aus Pfropfen und Reparaturpflaster
- Das Reparaturpflaster so anbringen, dass die Ausrichtung richtig ist (falls zutreffend).
- Das Reparaturpflaster über der Schadstelle ausrichten und mit dem Werkzeug von der Mitte aus sorgfältig andrücken.
- Den Pfropfen nicht in die Länge ziehen und bündig an der Lauffläche abschneiden.
Kombination aus Reparaturpflaster/-pfropfen
- Den Pfropfen in den Kanal einziehen, bis dieser die Reifeninnenfläche erreicht. Sorgfältig andrücken.
- Ausführliche Reparaturanweisungen erhalten Sie vom Reparaturmaterial-Hersteller.
Empfehlungen zur Auswahl des richtigen Geräts zum Andrücken erhalten Sie bei Ihrem Reparaturmaterial-Lieferanten.
Schutzkäfig
Bei einigen Run-Flat-Reifen ist für das Einsetzen der Wulst ein Druck von mehr als 275 kPa (40 psi) erforderlich. In diesem Fall ist ein Schutzkäfig zu verwenden. Einzelfallrichtlinien erfragen Sie beim Reifenhersteller.
Endkontrolle
- Nach dem Aufziehen und Aufpumpen des Reifens beide Wülste, den Reparaturbereich und das Ventil mit Seifenlauge bestreichen, um etwaige Undichtigkeiten zu ermitteln.
- Verliert der Reifen weiterhin Luft, muss er erneut abgenommen und geprüft werden.
- Felge/Reifen auswuchten. Siehe Räder/Reifen auswuchten .
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