Hinweis:
• | Die Bremsscheiben erfordern im Rahmen der routinemäßigen Wartung an der Bremsanlage kein Nacharbeiten. Neue Bremsscheiben erfordern keine Nachbearbeitung. |
| Bremsscheiben sind nicht nachzuarbeiten, um zu versuchen, folgende Probleme zu beheben: |
-- | Bremsanlagengeräusche - Quietschen, Brummen, Stöhnen |
-- | Ungleichmäßiger und/oder vorzeitiger Bremsbelagverschleiß |
-- | Oberflächliche oder kosmetische Korrosion/Rost an der Reibbelagsfläche der Bremsscheibe |
-- | Riefenbildung der Reibfläche der Bremsscheibe, unter dem maximal zulässigen Maß |
• | Vor dem Nacharbeiten der Bremsscheibe muss diese zuerst auf ausreichende Stärke geprüft werden, um eine Nacharbeitung zu ermöglichen und nach dieser Nacharbeitung oberhalb des Mindestmaßes für zulässige Stärke zu verbleiben. Siehe Bremsscheibendicke messen . |
| Bremsscheiben dürfen nur nachgearbeitet werden, wenn sie eine ausreichende Stärke für die Nachbearbeitung aufweisen und mindestens einer der folgenden Defekte vorliegt: |
-- | Schwankung der Stärke über dem maximal zulässigen Wert |
-- | Starke Korrosion/Rost und/oder Lochfraß |
-- | Rissbildung und/oder überhitzte Stellen |
-- | Übermäßige Blaufärbung |
-- | Riefenbildung der Bremsscheibenoberfläche oberhalb des maximal zulässigen Wertes |
• | Bremsscheiben müssen unter Umständen als Bestandteil des Verfahrens zur Korrektur der Rundlaufabweichung in Querrichtung im montierten Zustand (LRO) nachgearbeitet werden, die das maximal zulässige Maß überschreitet. |
Hinweis: Wenn das Fahrzeug mit Kreuzloch-Scheiben ausgerüstet ist, eine Abdrehmaschine mit Werkzeugen mit positivem Spanwinkel verwenden. Dadurch ist ein geringerer Schneiddruck erforderlich und es entstehen weniger Schwingungen und eine höhere Oberflächengüte. Beim Abdrehen auch einen Schwingungsdämpfer verwenden. Ansonsten beim Nachbearbeiten die folgenden Richtlinien befolgen.
Hinweis: Wann immer die Bremsscheibe von der Nabe/dem Achsflansch getrennt wurde, muss sämtlicher Rost oder Verunreinigungen von Nabe/Achsflansch und Dichtflächen der Bremsscheibe entfernt werden. Erfolgt dies nicht, kann dies zu einer stärkeren Rundlaufabweichung (LRO) der montierten Bremsscheibe führen. Dies wiederum kann ein Pulsieren des Bremspedals bewirken.
- Unter Verwendung des Werkzeugsatzes zum Planschleifen der Radnabe CH-42450-A die Passfläche von Nabe/Achsflansch gründlich von Rost oder Korrosion befreien.
- Unter Verwendung des Werkzeugsatzes zum Planschleifen der Bremsscheibe CH-41013 die Passfläche und die Befestigungsfläche der Bremsscheibe gründlich von Rost oder Korrosion befreien.
- Die Passflächen von Naben-/Achsflansch und Bremsscheibe untersuchen, um sicherzustellen, dass sich dort weder Fremdmaterial oder noch Rückstände befinden.
- Bremsscheibe entsprechend den Herstelleranweisungen der Bremsscheibendrehbank in dieser einspannen, hierbei sicherstellen, dass sämtliche Montageanbauteile und Adapter sauber und frei von Fremdmaterial sind.
- Sicherstellen, dass sämtliche Anbaugeräte zur Vibrationsdämpfung sicher in Position sind.
- Bei laufender Bremsdrehscheibe die Schneidwerkzeuge langsam vorschieben, bis diese die Reibflächen der Bremsscheibe gerade berühren.
- Ersten Kontakt an der Bremsscheibe beobachten. Reicht der erste Kontakt ca. 3/4 oder mehr entlang des Umfangs der Reibfläche der Bremsscheibe an beiden Seiten, so ist die Bremsscheibe richtig in der Bremsscheibendrehbank eingespannt.
- Reicht die Markierung des ersten Kontakts nicht um 3/4 oder mehr des Umfangs um die Bremsscheibe, so ist die Bremsscheibe in der Drehbank neu anzuordnen.
- Unter Einhaltung der Herstelleranweisungen der Bremsscheibendrehbank die Bremsscheibe nacharbeiten.
- Nach jedem in Reihenfolge durchgeführten Einschnitt, die Bremsscheibenstärke untersuchen. Siehe Bremsscheibendicke messen .
- Überschreitet die Bremsscheibe zu irgendeinem Zeitpunkt das Mindestmaß der zulässigen Stärke nach der Nachbearbeitung, so muss die Bremsscheibe erneuert werden.
- Nach der Nachbearbeitung der Bremsscheibe ist das nachstehende Verfahren anzuwenden, um die gewünschte Oberflächenqualität ohne Richtungsbindung zu erreichen:
12.1. | Vom Hersteller der Bremsscheibendrehbank vorgegebene Drehzahl einhalten, eine nicht richtungsgebundene Oberflächenbeschaffenheit zu erlangen. |
12.2. | Unter Verwendung moderaten Anpressdrucks, die nicht richtungsgebundene Oberflächenbeschaffenheit aufbringen: |
• | Ist die Bremsscheibendrehbank mit einem nicht richtungsgebundenen Schlichtwerkzeug ausgerüstet, so ist die Oberflächenbeschaffenheit mit Schleifpapier aus Aluminiumoxid in Körnung 120 zu erzeugen. |
• | Ist die Bremsscheibendrehbank nicht mit einem nicht richtungsgebundenen Schlichtwerkzeug ausgerüstet, muss die Oberflächenbeschaffenheit mit einem Schleifklotz und Schleifpapier aus Aluminiumoxid und Körnung 150 erzeugt werden. |
12.3. | Nachdem eine nicht richtungsgebundene Oberflächenbeschaffenheit aufgebracht wurde, alle Reibflächen der Bremsscheibe mit denaturiertem Alkohol oder einem gleichwertigen zugelassenen Bremsreiniger reinigen, und alle Reibflächen mit einem sauberen Lappen abwischen, um Metallpartikel, die bei der spanhebenden Bearbeitung zurückgeblieben sind, zu entfernen. Das Reinigungsverfahren bei Bedarf wiederholen, um alle Metallpartikel zu entfernen. |
- Bremsscheibe aus der Bremsscheibendrehbank herausnehmen.
- Die Rundlaufabweichung in Querrichtung im montierten Zustand der Bremsscheibe messen, um die optimale Leistung der Scheibenbremsen zu gewährleisten. Siehe Bremsscheibe auf Schlag prüfen .
- Übersteigt das Maß der Rundlaufabweichung in Querrichtung im montierten Zustand der Bremsscheibe die Vorgabe, so ist der Wert innerhalb der Vor gaben zu bringen. Siehe Bremsscheibe auf Schlag prüfen .