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Arbeitswinkel Antriebsstrang messen

Spezialwerkzeug

    • J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder äquivalentes Instrument
    • J-23498-20 Adapter Antriebswellen-Neigungsmesser oder äquivalentes Instrument

Hinweis: Mit diesem Messverfahren sollen lediglich die Arbeitswinkel der Kardangelenke gemessen werden, jedoch nicht die der Gleichlaufgelenke (CV-Gelenke) bzw. Kopplerbaugruppen.

Bemerkung: Diese Prozedur soll bei Fahrzeugen angewendet werden, bei denen die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

   • Die Einstellhöhen des Fahrzeugs liegen innerhalb der Richtwerte.
   • Das Fahrzeug zeigt keine Anzeichen von Aftermarket-Änderungen, die die Antriebsstrang-Arbeitswinkel beeinträchtigen können.
   • Das Fahrzeug zeigt keine Anzeichen für einen Unfallschaden, der die Position der Antriebsachse oder -achsen, das Stützlager der Kardanwelle und, sofern vorhanden, das Getriebe oder Verteilergetriebe beeinträchtigen kann.


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Der Arbeitswinkel eines Kardangelenks wird aus der Differenz zwischen den Winkeln von 2 sich überschneidenden Wellen gebildet. Kardanwellensysteme mit 1 Kardangelenk haben 1 Arbeitswinkel; Systeme mit 2 Kardangelenken haben 2 Arbeitswinkel, und so weiter. In einem typischen, aus einem Stück bestehenden Kardanwellensystem mit 2 Kardangelenken gibt es Arbeitswinkel für vorn (1) und hinten (2):

    • Der vordere Arbeitswinkel (1) wird durch den Schnittpunkt der Getriebe- bzw. Verteilergetriebe-Abtriebswelle mit der Kardanwelle gebildet.
    • Der hintere Arbeitswinkel (2) wird durch den Schnittpunkt der Kardanwelle mit dem Ritzel der Antriebsachse gebildet.

Hinweis: Beim Messen und Bewerten der Arbeitswinkel der Kardangelenke ist folgendes zu beachten:

    • Kein Kardangelenk-Arbeitswinkel darf gleich Null sein. Bei einem Winkel von 0 Grad kommt es zu vorzeitigem Kardangelenkverschleiß, weil sich die Nadellager in den Kardangelenken nicht drehen können.
    • Kein Kardangelenk-Arbeitswinkel darf mehr als 4 Grad betragen.
    • Antriebssysteme mit nur 1 Kardangelenk: Der Kardangelenk-Arbeitswinkel muss innerhalb des in dieser Prozedur spezifizierten Bereiches liegen.
    • Antriebssysteme mit 2 oder 3 Kardangelenken: Die 2 Kardangelenkwinkel, die jeweils mit der Kardanwelle gebildet werden, die 2 geschweißte Gabeln enthält, sind so ausgelegt, dass sie sich während des Betriebes gegenseitig aufheben. Diese 2 Arbeits- bzw. Aufhebungs-Kardangelenkwinkel müssen innerhalb des in dieser Prozedur spezifizierten Bereiches einander gleich sein, um eine effektive Aufhebung der Kardangelenke zu ermöglichen.
    • Antriebssysteme mit 3 Kardangelenken: Der Kardangelenkwinkel, der von der Kardanwelle gebildet wird, die nur 1 geschweißten Gabeln enthält, ist ein ungerader bzw. nicht aufgehobener Winkel. Dieser Arbeitswinkel muss innerhalb des in dieser Prozedur spezifizierten Bereiches liegen.
    • Den J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser bzw. ein äquivalentes Instrument immer so ausrichten, dass er/es bei jeder Messung auf die selbe Fahrzeugseite zeigt.

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    • Sicherstellen, dass die Messungen in Form eines Diagramms - ähnlich dem nachstehend abgebildeten - exakt festgehalten werden.

Messverfahren

Hinweis: Wenn der Adapter J-23498-20 Antriebswellen-Neigungsmesser oder ein äquivalentes Instrument benutzt werden muss, zunächst die Genauigkeit des Adapters J-23498-20 Antriebswellen-Neigungsmesser oder eines äquivalenten Instruments durch Überprüfen des Winkels eines zugänglichen Kardangelenks unter Verwendung des J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder eines äquivalenten Instruments verifizieren, danach das selbe Kardangelenk mit dem Adapter Antriebswellen-Neigungsmesser bzw. einem äquivalenten Instrument kontrollieren.

  1. Bei Fahrzeugen mit starren Achsen sicherstellen, dass der Kraftstofftank des betreffenden Fahrzeuges voll bzw. ein äquivalentes Gewicht an der entsprechenden Stelle vorhanden ist, mit dem ein voller Tank simuliert werden kann. 3,8 l (1 gal) Benzin entsprechen zirka 2,8 kg (6,2 lb).
  2. Das Fahrzeug anheben und abstützen. Bei Fahrzeugen mit starren Achsen sicherstellen, dass die Antriebsachse im Fahrzeugniveau und die Fahrzeugkarosserie durch Aufhängungskomponenten abgestützt werden. Der Federweg wirkt sich bei Fahrzeugen mit direkt montierten Antriebsachsen nicht auf die Gelenkwellenwinkel aus. Sicherstellen, dass die Räder ungehindert drehen können. Siehe Fahrzeug aufbocken und anheben .
  3. Bei Fahrzeugen mit zweiteiligen Kardanwellensystem vor der Fortsetzung der Arbeiten die seitliche Ausrichtung der Kardanwellen überprüfen:
  4. 3.1. Die Kardanwellen von unten über die gesamte Länge von vorn nach hinten sichtprüfen. Gegenseitige Ausrichtung der Wellen überprüfen.
    3.2. Von der Unterseite der Wellen: Wenn die Kardanwellen nicht in gerader Linie zueinander ausgerichtet sind, muss vor dem Fortsetzen der Arbeiten die seitliche Ausrichtung der Kardanwellen korrigiert werden.

    Das Kardanwellenstützlager kann zur Verbesserung der Ausrichtung der Wellen geringfügig nach einer Seite verschoben werden. Darauf achten, dass gegenüber dem Auslass bzw. anderen Bauteilen keine Trennung der Masseverbindung verursacht wird!

  5. Am Getriebe die Fahrstufe N (Neutral) einlegen.
  6. Die Deckel der Kardangelenklager von Korrosion bzw. Fremdkörpern säubern.
  7. Alle Sicherungsringe von Kardangelenk-Lagerdeckeln, die das korrekte Ansetzen des J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmessers bzw. eines äquivalenten Instruments behindern könnten, entfernen.

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  9. Bei allen Antriebssystemen die erste Messung durchführen:
  10. 7.1. Zum Ausrichten des am weitesten hinten befindlichen Gabelflansches die Kardanwelle vertikal drehen.
    7.2. Den ]J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder ein äquivalentes Instrument am unteren Kardangelenklagerdeckel der am weitesten hinten befindlichen Gabel anbringen. Diese Gabel kann Teil einer Kardanwelle, Schubrohrantriebswelle oder Antriebsachsen-Ritzelwelle sein. Den Winkel der Welle messen und notieren.
  11. Bei Antriebssystemen mit 2 oder 3 Kardangelenken diese zusätzlichen Messungen durchführen:
  12. Ohne den Antrieb zu drehen, den J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder ein äquivalentes Instrument am unteren Kardangelenklagerdeckel der am weitesten vorn befindlichen, vertikal ausgerichteten Gabel anbringen. Diese Gabel kann Teil einer Kardanwelle, Getriebe- bzw. Verteilergetriebe-Abtriebswelle sein. Den Winkel der Welle messen und notieren.

  13. Bei allen Antriebssystemen die zweite Messung durchführen:
  14. 9.1. Die Kardanwelle eine Viertel Umdrehung drehen, um die Flansche der vorderen Gabel, die auf die am weitesten hinten befindliche Gabel abgestimmt ist, auszurichten.
    9.2. Den J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder ein äquivalentes Instrument am unteren Kardangelenklagerdeckel der vorderen Passgabel anbringen. Diese Gabel kann Teil einer Kardanwelle, Getriebe- bzw. Verteilergetriebe-Abtriebswelle sein. Den Winkel der Welle messen und notieren.
  15. Bei Antriebssystemen mit 3 Kardangelenken diese zusätzlichen Messungen durchführen:
  16. Ohne den Antrieb zu drehen, den J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder ein äquivalentes Instrument am unteren Kardangelenklagerdeckel der am weitesten vorn befindlichen, vertikal ausgerichteten Gabel anbringen. Diese Gabel kann Teil einer Getriebe- bzw. Verteilergetriebe-Abtriebswelle sein. Den Winkel der Welle messen und notieren.

  17. Den J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser bzw. das äquivalente Instrument entfernen.
  18. Alle Sicherungsringe von Kardangelenk-Lagerdeckeln, die vor dem Anbringen des J-23498-A Antriebswellen-Neigungsmesser oder äquivalenten Instruments entfernt wurden, wieder einsetzen.
  19. Den Kardangelenk-Arbeitswinkel an jedem Schnittpunkt von zwei Wellen berechnen.
  20. Der Arbeitswinkel ergibt sich durch Subtraktion des kleineren Wertes vom größeren. Zum Beispiel: Wenn das Antriebsachsenritzel einen Winkel von 16 Grad und die verbindende Kardanwelle einen Winkel von 13 Grad aufweisen, beträgt der Arbeitswinkel dieses Schnittpunktes 3 Grad.

  21. Bei Antriebssystemen mit 1 Kardangelenk den Arbeitswinkel mit den folgenden Richtwerten der technischen Daten vergleichen:
  22. Technische Daten - Richtwerte
    Antriebssysteme mit nur 1 Kardangelenk: Der Kardangelenk-Arbeitswinkel muss zwischen 1/2 und 3/4 Grad liegen.

  23. Bei Antriebssystemen mit 2 oder 3 Kardangelenken die Differenz zwischen den Arbeitswinkeln der aufhebenden Kardangelenke mit den folgenden Richtwerten der technischen Daten vergleichen:
  24. Technische Daten - Richtwerte
    Zulässiger Bereich der Differenz zwischen Arbeitswinkeln aufhebender Kardangelenke: 0,25 bis 1,0 Grad

  25. Bei Antriebssystemen mit 3 Kardangelenken den Arbeitswinkel des ungeraden bzw. nicht aufgehobenen Kardangelenks mit den folgenden Richtwerten der technischen Daten vergleichen:
  26. Technische Daten - Richtwerte
    Antriebssysteme mit 3 Kardangelenken: Der Arbeitswinkel des ungeraden bzw. nicht aufgehobenen Kardangelenks muss zwischen 1/10 und 1/2 Grad liegen.

  27. Jeder nicht innerhalb der Richtwerte der technischen Daten liegende Arbeitswinkel bedarf der Korrektur.
   


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