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Diagnostik Zweimassenschwungrad

Auf Thermische Überlastung prüfen

Hinweis: Diese Kurzinformation dient zur Erstellung einer korrekten Diagnose bei einer Kundenreklamation.

Reibungsverluste der Kupplungsscheibe auf der Reibfläche des Zweimassenschwungrads mit Temperaturen bis zu 200 °C können während einer normalen Fahrt entstehen. Bei schleifender Kupplung oder durch Bedienungsfehler können viel höhere Temperaturen auftreten. Diese Temperaturen müssen nicht unbedingt eine verkürzte Lebensdauer des Zweimassenschwungrads zur Folge.

Mögliche Anzeichen für eine hohe thermale Überlastung sind:

    • Matte (bläuliche) sowie lokale heiße Punkte auf der Reibungsfläche
    • Trübung (bläulich), nahe dem Montagebereich und dem Nietbereich der Kupplung

Wenn alle anderen prüfbaren Merkmale in Ordnung sind, kann das Zweimassenschwungrad im Fahrzeug verbleiben.

Mögliche Anzeichen für eine zu hohe thermale Überlastung sind:

    • Risse
    • Fusionszonen auf der Reibfläche (Materialflecken)
    • Riefen in der Reibfläche (z. B. durch Nieten von Kupplungsbelägen bei kaputten oder verschlissenen Kupplungsscheiben)
    • Trübung (bläulich), die bis hinauf in den Lagerbereich des Zweimassenschwungrads reicht
    • Bläuliche Verfärbung der Ausrichtstifte (3 Ausrichtstifte in der äußeren Zone des Zweimassenschwungrads)

In diesen Fällen muss das Zweimassenschwungrad ersetzt werden.

Übersicht Zweimassenschwungrad


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(1)Lagerbereich
(2)Druckplatte Montagebereich
(3)Ausrichtstifte
(4)Reibfläche
(5)Nietbereich

Explosionsansicht Zweimassenschwungrad mit zusätzlicher Masse


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(1)Sekundäre Schwungradmasse
(2)Zusätzliche Masse, mit Abdeckung und Impulserzeugerring gekoppelt
(3)Flansch
(4)Primäre Schwungradmasse mit gebogenen Federn und Gleitlager/Lagerschraube
(5)Zackenring

Auf Beschädigte Bauteile prüfen

Alle folgenden Prüfverfahren müssen mit eingebautem Zweimassenschwungrad durchgeführt werden. Für Sichtprüfung am Fahrzeug ist sehr helles Licht und eine zusätzliche helle und kleine Taschenlampe erforderlich. Schadstellen, wie Schmierfett auf primärem Schwungrad und lockere oder fehlende Auswuchtgewichte können nicht in eingebautem Zustand geprüft werden. Bei einer Sichtprüfung können Materialveränderungen festgestellt werden, die für den weiteren Einsatz nicht geeignet sind.

Zum Vergleich werden hier verschiedene Schadstellen am Zweimassenschwungrad mit dem entsprechenden weiteren Verfahren dargestellt.


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    Hinweis: Im Falle von mechanischen Schadstellen am Gleitlager muss das Zweimassenschwungrad ersetzt werden.

  1. Das Gleitlager (1) auf Schadstellen überprüfen.
  2. Abhängig vom Hersteller können Schadstellen durch Lüftungsöffnungen im sekundären Schwungrad erkannt werden. Teile des Lagers (1) haben sich gelöst oder liegen lose um die Lagerschraube.


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    Hinweis: Leichter Abrieb auf den vorderen Bereichen der Verzahnung ist unbedenklich. Bei Problemen während des Motorstarts muss das Zweimassenschwungrad ersetzt werden.

  3. Zackenring (1) auf Beschädigungen überprüfen.
  4. Der Zackenring ist zum Starten des Motors erforderlich. Durch häufiges Anlassen und/oder falsches Betätigen des Anlassers können Abriebanzeichen auf den Zacken des Zackenrings auftreten. Das Aussehen der Schadstellen reicht von nur geringen Abriebanzeichen bis zu starkem Materialabrieb. Der Einbau eines Impulsgeneratorrings ist vom Hersteller abhängig.

    Das Bild zeigt Abriebanzeichen und mechanische Schadstellen am Zackenring (1). Sie können durch Abrieb aufgrund von häufigem Anlassen auftreten. In diesem Fall muss das Zweimassenschwungrad ersetzt werden.


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    Hinweis: Die Prüfung muss manuell ohne jegliches Werkzeug durchgeführt werden.

  5. Neigungsspiel überprüfen.
  6. Beim Zweimassenschwungrad ragt der zusätzliche Massenring über das Stoßspiel zwischen primärem und sekundärem Schwungrad. Eine Sichtprüfung durchzuführen ist nicht ausreichend.


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    Hinweis: Eine absolute reine Messung ist bei dieser Prüfung wegen der unterschiedlichen angewandten Kraft mehrerer Werkstattmitarbeiter während der Prüfung nicht möglich.

  7. Das Zweimassenschwungrad umfassen und Daumen auf den Außenradius des sekundären Schwungrads legen.
  8. Abwechselnd auf die obere, untere, linke und rechte Seite Druck auf das sekundäre Schwungrad ausüben
  9. Während der Prüfung des Neigungsstoßspiels kann ein funktionelles, metallisches Klappergeräusch auftreten.

    Wenn das Neigungsstoßspiel mehr als 3 mm (MUSS gemessen werden, NICHT schätzen) (1) beträgt, muss das Zweimassenschwungrad ersetzt werden.


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  10. Den Winkel (1) des Stoßspiels überprüfen.
  11. Vor der Überprüfung des Stoßspielwinkels das Zweimassenschwungrad mehrmals im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn drehen, um ein Gefühl für den Widerstand der Federn zu bekommen. Außerdem kann eventuell ein ungewöhnlich lautes Klick- oder Klapper-, Knirsch- oder Schleifgeräusch während dem Drehen des Zweimassenschwungrads ertönen.

    Wenn das Drehen des Schwungrads nicht möglich ist, ist das Schwungrad defekt und muss ersetzt werden.

    Der Stoßspielwinkel ist der Winkel (1) über dem sekundären und dem primären Schwungrad, wo sie leicht gegeneinander gedreht werden können. Dabei werden die Flanschflügel in den Kanal der gebogenen Federn bewegt, ohne die gebogenen Federn zu berühren. Durch funktionelle Faktoren ist ein Spielstoßwinkel von bis zu 8 Verzahnungen erlaubt.

    Wenn das sekundäre Schwungrad über diesen Punkt gedreht, werden die gebogenen Federn im Kanal zur Federarretierung im primären Schwungrad/Abdeckung bewegt. Erst jetzt ist die Federkraft der gebogenen Federn aktiv.


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    • Sekundäres Schwungrad gegen den Uhrzeigersinn (Pfeil) drehen, bis die elastische Gegenkraft (Federkraft) deutlich bemerkbar ist.
    • Sekundäres Schwungrad langsam lösen, bis die gebogenen Federn entspannt sind und keine Gegenkraft auf die Federn wirkt.

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    • An der Position mit einem weißen Stift eine vertikale Linie auf dem sekundären Schwungrad (1) und auf dem Zackenring für Anlasser (2) ziehen.
    • Sekundäres Schwungrad im Uhrzeigersinn drehen, bis die elastische Gegenkraft deutlich bemerkbar ist.
    • Sekundäres Schwungrad langsam lösen, bis die gebogenen Federn entspannt sind.

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    • Eine neue Markierung auf dem sekundären Schwungrad (1) auf der Höhe der Markierung auf dem Zackenring für den Anlasser (3) anbringen.
    • Anzahl der Verzahnungen auf dem Zackenring für den Anlasser von der markierten Verzahnung bis zur Höhe der ersten Markierung auf dem sekundären Schwungrad (2) zählen. Durch funktionelle Faktoren sind bis zu 8 Verzahnungen erlaubt.
  12. Das Motorschwungrad IMMER ersetzen, wenn folgende Bedingungen gegeben sind:
  13. • Der Abstand beträgt mehr als 8 Verzahnungen.
    • Das Zweimassenschwungrad kann nicht gedreht werden.
    • Während dem Drehen des Zweimassenschwungrads ist eine harte, metallische Arretierung hör- oder bemerkbar.
   


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