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ABS Beschreibung und Funktion

Dieses Fahrzeug ist mit dem Antiblockier-System MGH 60 Mando ausgerüstet. Das elektronische Bremsensteuergerät (EBCM) und das Bremsdruck-Modulatorventil (BPMV) sind separat auszutauschen. Das BPMV verwendet eine 4 Kreise-Konfiguration zur separaten Steuerung des Hydraulikdrucks für jedes Rad.

Die folgenden Systeme zur Erhöhung des Leistungsvermögens des Fahrzeuges stehen zur Verfügung.

    • Antiblockiersystem (ABS)
    • Elektronische Bremskraftverteilung (EBD)
    • Traktionskontroll-System (TCS)
    • Fahrzeugstabilisierung (VSES)

Folgende Komponenten sind Bestandteil der Funktion der oben angegebenen Systeme.

    • Elektronisches Bremsensteuergerät -- Das EBCM steuert die Systemfunktionen und erfasst Fehler.
    • Bremsdruck-Modulatorventil (BPMV) -- Das Bremsdruck-Modulatorventil umfasst die Hydraulikventile und den Pumpenmotor, die elektrisch durch das EBCM gesteuert werden. Das BPMV verwendet 4 Kreisläufe mit Diagonalaufteilung. Das Bremsdruck-Modulatorventil leitet Flüssigkeit aus dem Behälter des Hauptzylinders zum linken vorderen und rechten hinteren Rad und Flüssigkeit aus dem anderen Behälter zum rechten vorderen und linken hinteren Rad. Die Diagonalkreisläufe sind hydraulisch isoliert, weshalb bei einem Leck bzw. einer Funktionsstörung in einem Kreislauf die Bremsfähigkeit des anderen Kreislaufs gewährleistet bleibt.
        Das Bremsdruck-Modulatorventil umfasst folgende Komponenten:
       - Pumpenmotor
       - Einlassventile (eines pro Rad)
       - Auslassventile (eines pro Rad)
       - Zwei Ventile für Zufuhr an Traktionskontrolle / Stabilitätskontrolle
       - Zwei Ventile für Isolation an Traktionskontrolle / Stabilitätskontrolle
       - Drucksensor
    • Radgeschwindigkeitssensor (WSS) - Der Radgeschwindigkeitssensor empfängt eine 12-V-Versorgungsspannung vom elektronischen Bremsensteuergerät (EBCM) und sendet ein Ausgangssignal an das EBCM. Wenn sich das Rad dreht, sendet der Radgeschwindigkeitssensor ein Gleichstrom-Rechtecksignal an das EBCM. Das EBCM verwendet die Frequenz des Rechteckwellensignals zur Berechnung der Raddrehzahl.
    • Schalter der Traktionskontrolle (TCS) - VSES und die Motordrehmomentreduzierungsfunktion der Traktionskontrolle werden manuell deaktiviert bzw. aktiviert, indem der Bedienschalter der Traktionskontrolle gedrückt wird.
    • Lenkwinkelsensor - Das EBCM erhält die seriellen Datenmeldungen als Eingaben vom Lenkwinkelsensor. Das Signal des Lenkwinkelsensors wird zur Berechnung der gewünschten Gierrate verwendet.
    • Mehrachsen-Beschleunigungssensor: Der Gierraten- und Querbeschleunigungssensor sind in einem Mehrachsen-Beschleunigungssensor außerhalb des EBCM kombiniert. Das EBCM erhält serielle Datenmeldungen als Eingaben vom Gierraten- und Querbeschleunigungssensor und aktiviert die Stabilitätskontrolle in Abhängigkeit von den Eingaben des Mehrachsen-Beschleunigungssensors.

Initialisierungssequenz

Das EBCM führt bei jedem Zündzyklus 1 Initialisierungsprüfung durch. Die Initialisierung des EBCM wird durchgeführt, wenn beide folgenden Zustände auftreten:

    • Die Fahrgeschwindigkeit ist höher als 20 km/h (12 mph).
    • Der Bremsleuchtenschalter ist nicht betätigt.

Während der Initialisierungsfolge werden alle Magnetventile und der Pumpenmotor sowie die erforderlichen Relais ungefähr 1,5 Sekunden lang ein- und ausgeschaltet, um die Funktion der Komponenten zu prüfen. Das EBCM setzt einen Fehlercode, wenn irgendein Fehler erfasst wird. Die Initialisierungsfolge lässt sich während des Ablaufs möglicherweise hören und fühlen und ist als Teil des normalen Systembetriebs zu betrachten.

Das EBCM definiert einen Fahrzyklus als Abschluss der Initialisierungsfolge.

Antiblockiersystem

Wenn während einer Bremsenbetätigung Radschlupf festgestellt wird, geht das ABS-System in den Antiblockiermodus über. Während der Betätigung des Antiblockiersystems wird der Hydraulikdruck in den einzelnen Radkreisen geregelt, um das Rutschen eines oder mehrerer Räder zu verhindern. Für jedes Rad sind separate Hydraulikleitungen und spezifische Magnetventil vorgesehen. Das ABS kann den Hydraulikdruck an jeder Radbremse einzeln senken, halten oder erhöhen. Das ABS kann jedoch den Hydraulikdruck nicht oberhalb jenes Maß, welches während der Bremsbetätigung durch den Hauptbremszylinder übermittelt wird, erhöhen.

Während der Betätigung des Antiblockiersystems sind eine Reihe von rasch aufeinanderfolgenden pulsierenden Stößen im Bremspedal zu spüren. Diese pulsierenden Stöße werden von den raschen Veränderungen in der Position der einzelnen Magnetventile verursacht, während das EBCM auf die Eingaben der Raddrehzahlsensoren reagiert und das Rutschen der Räder zu unterbinden versucht. Diese pulsierenden Stöße im Bremspedal sind nur beim Bremsen mit dem Antiblockiersystem zu spüren und hören auf, wenn wieder normal gebremst wird oder das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Ein tickendes oder knackendes Geräusch ist ggf. ebenfalls hörbar wenn die Magnetventile in rascher Folge arbeiten. Während des Bremsvorgangs mit ABS auf trockenem Asphalt treten eventuell kurzzeitig Quietschgeräusche auf, wenn die Reifen kurz vor dem Rutschen stehen. Diese Geräusche und pulsierenden Stöße im Bremspedal sind während des Betriebs mit ABS als normal anzusehen.

Mit ABS ausgerüstete Fahrzeuge können durch Betätigung mit normaler Kraft am Bremspedal zum Stillstand gebracht werden. Die Funktion des Bremspedals während der normalen Bremsbetätigung unterscheidet sich nicht von jenen der vorherigen ABS-Systeme. Durch Aufrechterhalten einer konstanten Betätigungskraft am Bremspedal wird der kürzeste Bremsweg unter Wahrung der Stabilität des Fahrzeugs gewährleistet.

Druck Halten

Das EBCM schließt das Einlassventil und hält das Auslassventil geschlossen, um das System zu isolieren, wenn Radschlupf auftritt. Auf diese Weise wird der Druck auf der Bremse konstant gehalten, so dass der Hydraulikdruck nicht zunimmt oder abfällt.

Druck Mindern

Das EBCM senkt den Druck an die einzelnen Räder während einer Abbremsung bei Verlust der Bodenfreiheit. Das Einlassventil wird geschlossen und das Auslassventil wird geöffnet. Die überschüssige Flüssigkeit wird im Druckspeicher gespeichert bis die Rückförderpumpe die Flüssigkeit in den Hauptbremszylinder zurückführen kann.

Druck Steigern

Das EBCM steigert den Druck an die einzelnen Räder während einer Abbremsung, um die Drehzahl des Rades zu reduzieren. Das Einlassventil wird geöffnet und das Auslassventil wird geschlossen. Der gesteigerte Druck wird vom Hauptbremszylinder geliefert.

Elektronische Bremskraftverteilung

Bei der elektronischen Bremskraftverteilung handelt es sich um ein Steuersystem, das die hydraulische Zuteilungsfunktion des mechanischen Bremskraftreglers im Basisbremssystem ersetzt. Die elektronische Bremskraftverteilung ist Teil der Betriebssoftware im EBCM. Die elektronische Bremskraftverteilung verwendet aktive Steuerung mit dem vorhandenen ABS-System, um den Hinterradbremsendruck des Fahrzeugs zu regeln.

Die rote Bremswarnleuchte leuchtet auf, wenn die elektronische Bremskraftverteilung deaktiviert ist.

Traktionskontrollsystem

Wenn bei nicht betätigter Bremse Antriebsradschlupf festgestellt wird, geht das elektronische Bremsensteuergerät (EBCM) in den Traktionskontrollmodus über.

Zuerst fordert das EBCM über die seriellen Daten vom Steuergerät Motor (ECM) an, das zu den Antriebsrädern übertragene Drehmoment zu reduzieren. Das ECM reduziert das Drehmoment zu den Antriebsrädern, indem die Zündung nach spät verstellt und Einspritzventile abgestellt werden. Das ECM meldet das zu den Antriebsrädern übertragene Drehmoment über einen seriellen Datenkreis.

    • Druck halten
    • Druck erhöhen
    • Druck verringern

Elektronische Fahrzeugstabilisierung

Die Fahrzeugstabilisierung fügt eine weitere Fahrzeugsteuerungsebene zum EBCM hinzu.

Die Gierrate ist die Geschwindigkeit der Drehung des Fahrzeugs um seine senkrechte Mittelachse. Die Fahrzeugstabilisierung wird aktiviert wenn das EBCM feststellt, dass der Sollwert der Gierrate nicht mit der tatsächlich vom Gierratensensor gemessenen Gierrate übereinstimmt.

Die gewünschte Gierrate wird mithilfe folgender Parameter berechnet:

    • Stellung des Lenkrads
    • Fahrzeuggeschwindigkeit
    • Querbeschleunigung des Fahrzeugs

Der Unterschied zwischen dem Sollwert der Gierrate und der tatsächlichen Gierrate ist der Gierratenfehler, der ein Maß für das Übersteuern bzw. Untersteuern ist. Wenn der Gierfehler zu groß wird, versucht das EBCM, die Gierratenbewegung des Fahrzeugs zu korrigieren, indem Differenzialbremsung auf das entsprechende Rad angewandt wird. Das Ausmaß der am linken bzw. rechten Vorderrad angewandten Differenzialbremsung hängt vom Gierratenfehler und Schwimmratenfehler ab.

Die Aktivierung der Fahrzeugstabilisierung tritt normalerweise bei aggressivem Fahren, bei Wendungen oder auf holprigen Straßen ohne häufige Verwendung des Gaspedals auf. Wenn bei aktivierter Fahrzeugstabilisierung gebremst wird, fühlen sich die Pedalpulsierungen anders an als die ABS-Pedalpulsierungen. Bei aktivierter Fahrzeugstabilisierung pulsiert das Bremspedal mit einer hohen Frequenz.

Fahrerinformationsanzeige

Bremswarnanzeige

Die Instrumenteneinheit schaltet die Bremswarnanzeige EIN, wenn Folgendes auftritt:

    • Die Instrumenteneinheit nimmt die Glühlampenprüfung vor.
    • Das EBCM erfasst einige Fehler, z. B. mehr als zwei Radgeschwindigkeitssensoren sind defekt oder ein mit dem Basisbremssystem in Zusammenhang stehende Fehler tritt auf, und sendet eine serielle Datenmeldung an die Instrumenteneinheit, die das Aufleuchten anfordert.
    • Die Feststellbremse ist betätigt oder der Bremsflüssigkeitsstand ist zu niedrig.

ABS-Kontrollleuchte

Die Instrumenteneinheit schaltet die ABS-Warnleuchte EIN, wenn Folgendes auftritt:

    • Die Instrumenteneinheit nimmt die Glühlampenprüfung vor.
    • Das EBCM erkennt eine Funktionsstörung, die das ABS außer Funktion setzt, und sendet eine serielle Datenmeldung an die Instrumenteneinheit, um ein Aufleuchten anzufordern.

TCS/ESC-Warnleuchte

Das Kombiinstrument schaltet die TCS/ESC-Warnleuchte EIN, wenn Folgendes auftritt:

    • Die Instrumenteneinheit nimmt die Glühlampenprüfung vor.
    • Das EBCM erkennt eine Funktionsstörung, die die Traktionskontrolle oder Stabilitätskontrolle außer Funktion setzt, und sendet eine serielle Datenmeldung an die instrumenteneinheit, um das Aufleuchten anzufordern.

TCS/ESC-AUS-Leuchte

    • Die Instrumenteneinheit nimmt die Glühlampenprüfung vor.
    • Der Fahrer deaktiviert die Traktionskontrolle und die Stabilitätskontrolle manuell durch Drücken des Schalters für die Traktionskontrolle. Das EBCM sendet eine serielle Datenmeldung an die Instrumenteneinheit, mit der Aufforderung, aufzuleuchten.

   


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