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Batterie Elektrische Entladung/Kriechstromtest

12 V-Batterie

Die folgende Prozedur gilt nur für die 12 V-Batterie.

Diagnoseanweisungen

    • Vor diesem Diagnoseverfahren Diagnosesystemprüfung durchführen.
    • Diagnose Prozessablauf nachlesen, um einen Überblick über die Diagnosemethode zu erhalten.
    • Diagnoseverfahren Anweisungen bietet einen Überblick über die einzelnen Diagnosekategorien.

Stromkreis-/Systembeschreibung

Verbraucher von Nebenstrom der Fahrzeugbatterie sind mit der größten Wahrscheinlichkeit Schalter, Relais und Steuergeräte. Nach dem Ausschalten der Zündung schalten die Steuergeräte in den Ruhezustand (werden abgeschaltet). Die Steuergeräte schalten nicht alle gleichzeitig in den Ruhezustand. Einige Steuergeräte werden nach dem Ausschalten der Zündung erst nach 30 Minuten oder mehr in den Ruhezustand versetzt, beispielsweise die Steuergeräte für Heizung/Lüftung/Klima und Karosserie. Andere Steuergeräte, wie das OnStar-Steuergerät und das Steuergerät schlüssellose Zentralverriegelung, werden in periodischen Abständen aktiviert und dann zurück in den Ruhezustand geschaltet. Dies ist völlig normal.

Diagnosehilfen

    • Zunächst sind als Verursacher für nicht akzeptablen Nebenstrom Nachrüstgeräte auszuschließen. Nachrüstgeräte, die in den Stromkreis der Komfortleuchte geschaltet werden, können bewirken, dass der Timer für Spannungsspitzen des Steuergeräts Karosserie (BCM) fortwährend zurückgesetzt wird. Dadurch kann bewirkt werden, dass das BCM eingeschaltet bleibt und Strom der Batterie verbraucht wird.
    • Ebenfalls auszuschließen sind Ursachen, die auf bestimmte Gewohnheiten des Kunden zurückzuführen sind: z. B. häufige Kurzstreckenfahrten, bei denen die Batterie nicht richtig aufgeladen werden kann. Siehe Batterie Beschreibung und Funktion .
    • Sicherstellen, dass die Batterie und das Ladesystem voll funktionstüchtig sind. Siehe Batterie laden und Ladesystem Test .
    • Wenn sich die Batterie bei abgestelltem Fahrzeug ohne ersichtlichen Grund entlädt, kann das von einer vorübergehenden Stromentnahme z. B. durch ein plötzlich aktiviertes Modul oder einem permanent anliegenden Verbraucher wie einer Innenleuchte oder einem klemmenden Relais verursacht werden.
    • Einige Systeme und Steuergeräte, wie OnStar® und die geregelte Spannungsüberwachung (sofern vorhanden), sind so konstruiert, dass sie sich regelmäßig einschalten, eine Aufgabe ausführen und dann wieder in den Ruhezustand zurückkehren. Siehe Steuergerät Karosserie Beschreibung und Funktion für die Beschreibung und Funktion der Systeme bzw. Module.
    • Wenn das Steuergerät Motor (ECM) direkt nach Abziehen des Zündschlüssels ermittelt, dass der Fahrzyklus die entsprechenden Kriterien erfüllt hat, kann ein Unterdruck-Verdampfungstest bei abgeschaltetem Motor stattfinden. Dazu bleibt das ECM aktiv, und am Magnetschalter der Entlüftung liegt für 45 Minuten Strom an. Der typische Stromverbrauch bei diesem Vorgang liegt bei 1 A.
    •  Digitale OnStar-Systeme der Generation 6 und spätere Schnittstellenmodule für die Fahrzeugkommunikation werden im Gegensatz zu den Geräten bis Generation 5 in den ersten 48 Stunden nicht alle 10 Minuten aktiv. Der Stromverbrauch der Schnittstellenmodule für die Fahrzeugkommunikation der Generation 6 und später ist äußerst gering (weniger als 40 mA). Deshalb verbleibt das OnStar-System die ersten 48 Stunden in diesem Zustand. Nebenstromverbrauch von bis zu 40 mA mit gelegentlichen Spitzen von bis zu 80 mA durch das Schnittstellenmodul der Fahrzeugkommunikation sind in den ersten 48 Stunden normal.
    • Einige automatische Klimaregelsysteme können für bis zu 3 Stunden in einem halb-aktiven Zustand verbleiben. Der tatsächliche Stromverbrauch variiert in Abhängigkeit von der Fahrzeugplattform, liegt in der Regel aber nicht über 50 mA.
    • Vom Empfänger der schlüssellosen Zentralverriegelung wird zu Überwachungszwecken ein äußerst niedriger mA-Strompegel verbraucht. Das System wird nur aktiv, wenn die Fernbedienungsschlüssel für das Fahrzeug verwendet werden. Wenn andere Geräte auf derselben Betriebsfrequenz der schlüssellosen Zentralverriegelung aktiviert werden (z. B. die 4 Sensoren der Reifendrucküberwachung oder andere Fahrzeug-Transmitter in der Nähe), weist der Empfänger der schlüssellosen Zentralverriegelung eine Spitze von 100 mA auf. Diese Spitzen sind normal und zu kurz, als dass sie eine spürbare Auswirkung auf die Entladung der Batterie hätten. Konkurrierende Signale können zu Leistungsproblemen der schlüssellosen Zentralverriegelung wie Blockierung führen, sollten aber keinen unerwünschten höheren Stromverbrauch der Batterie verursachen.
    • Wenn bei den einleitenden Tests kein höherer als vom Kunden erwünschter Stromverbrauch festgestellt wird, für einen Zeitraum von etwa 1 Stunde periodische Tests durchführen, um zu sehen, ob sich der Stromverbrauch erhöht und über einen inakzeptablen Wert bleibt.
    • Die Entladedauer der Batterie variiert in Abhängigkeit von der Kapazitätsreserve. Wenn diese höher ist, dauert es länger, bis die Batterie entladen ist. Ist sie geringer, entlädt sich die Batterie schneller. Das nachstehende Diagramm zeigt, etwa wie viele Tage eine 690-Ampere-Kaltstartbatterie mit einer Kapazitätsreserve von 110 Min. und beginnend bei 80 Prozent Ladezustand bei einem konstanten Stromverbrauch bis zum Erreichen eines Ladezustandes von 50 Prozent hält. Unterschiedlichen Kapazitätsreserven und Temperaturen haben einen Einfluss auf die Ergebnisse.

Stromverbrauch

Tage

25 mA

33

50 mA

16,5

75 mA

11

100 mA

8,25

250 mA

3,3

500 mA

1,65

750 mA

1

1 A

0,8

2 A

0,4

Referenzinformationen

Schaltplan-Referenz

Steuergerät Referenzliste

Referenz Steckerendansicht

Steckverbinder Pinbelegungen

Referenz Elektrik-Informationen

    •  Stromkreisprüfung
    •  Wackelkontakt prüfen
    •  Steckverbinder instandsetzen
    •  Kabelreparaturen

Referenz Diagnose-Tester

Angaben zum Diagnose-Tester: siehe Steuergerät Referenzliste

Spezialwerkzeug

Testschalter für Fremdentladungen EL 38758

Stromkreis-/Systemverifizierung

Hinweis: 

   • Die meisten Fahrzeugsysteme schalten innerhalb von 30 Minuten in den Ruhezustand, es kann jedoch bis zu 2 Stunden dauern, bis alle Systeme abgeschaltet sind und der Nebenstrom getestet werden kann. Ein gelegentlicher Anstieg des Nebenstroms ist normal, solange er innerhalb von 1 Sekunde wieder zurückgeht.
   • Es wird empfohlen, die Türverriegelungen/den Schalter „angelehnt“ bei geöffneten Türen zu schließen. So kann das Fahrzeug im Modus „geschlossene Türen“ arbeiten, der Zugang zum Fahrzeug bleibt jedoch erhalten, falls dies zum Abschließen der Diagnoseschritte erforderlich ist.
   • Bei Verriegeln der Türen wird die Diebstahlwarnanlage aktiviert, sofern diese vorhanden ist. Erfolgt dies nicht, wird eine Funktionsstörung der Diebstahlwarnanlage während des Tests möglicherweise nicht erkannt.
   • Dafür, dass ein Fahrzeug nicht komplett in den Ruhezustand wechselt und den Nebenstromtest besteht, kann es viele Ursachen geben. Vor Durchführung des Nebenstromtests muss daher sichergestellt werden, dass die nachstehend genannten Bedingungen erfüllt sind.
      - Zündung AUS
      - Schlüssel vom Zündschalter abgezogen, sofern nicht mit schlüssellosen Zugang und Start ausgestattet.
      - Aufrechterhaltene Versorgungsspannung aus; nach Ausschalten der Zündung Fahrertür öffnen und schließen.
      - Diagnose-Tester kommuniziert nicht mit einem Steuergerät im Fahrzeug; möglicherweise muss er vom Datenverbindungsstecker abgeklemmt werden.
      - Alle Zugangstüren geschlossen
      - Scheinwerfer AUS, automatische Scheinwerfer deaktiviert.
      - Verzögerte Beleuchtung AUS
      - Falls mit Leuchte im Motorraum ausgestattet, diese deaktivieren.
      - Nachlauf der Klimaanlage AUS
      - Zubehör, dass bei Zündung AUS arbeiten kann, inaktiv oder AUS
      - Mindestens 2 Minuten warten, nachdem alle anderen Bedingungen erfüllt sind.

Verwenden einer induktiven Messspitze

  1. Eine induktive Messspitze, die Werte bis hinunter zu 1 mA messen kann, an das Minuskabel der Batterie anschließen.
  2. Zündung AUS. Wenn die Fahrzeugsysteme abgeschaltet werden, prüfen, ob weniger als 30 mA Nebenstrom anliegen.
  3. Falls der Wert unter dem angegebenen Bereich liegt, siehe Stromkreis-/Systemprüfung.

Verwenden des Nebenstrom-Testschalters EL 38758

    Warnung: Siehe Warnung Batterie abklemmen im Vorwort.

    Achtung: Wenn ein abgesichertes Überbrückungskabel oder ein digitales Multimeter an die Testschalterklemmen angeschlossen wird, den Testschalter vor Öffnen einer Zugangstür, dem Einschalten der Zündung oder dem Einschalten eines Verbrauchers immer erst auf ON drehen. Dies soll verhindert, dass die Sicherung des Überbrückungsdrahtes bzw. digitalen Multimeters Schaden nimmt.

    Hinweis: Der Schaltknopf auf dem Schalter EL 38758 ist mit ON und OFF gekennzeichnet. Wenn sich der Schaltknopf in der ON-Stellung befindet, ist der Stromkreis geschlossen und durch den Schalter fließt elektrischer Strom. Wenn sich der Schaltknopf in der OFF-Stellung befindet, ist der Stromkreis unterbrochen und durch den Schalter fließt kein elektrischer Strom.

  1. Zündung AUS. Das Minuskabel von der Batterie abklemmen. Siehe Massekabel Batterie ab- und anklemmen .
  2. Den Schaltknopf EL 38758 in Stellung OFF (AUS) drehen.
  3. Die Steckerseite des Schalters EL 38758 an die Masseklemme der Batterie anschließen.
  4. Das Batterieminuskabel an die Buchsenseite des Schalters EL 38758 anschließen.
  5. Den Schalterknopf EL 38758 in Stellung ON (EIN) drehen.
  6. Das Fahrzeug probefahren und alle Nebenverbraucher einschließlich Radio und Klimaanlage einschalten.
  7. Zündung AUS. Ein mit 10 A abgesichertes Überbrückungskabel an die Klemmen des Testschalter-Werkzeugs anschließen.
  8. Den Schaltknopf EL 38758 in Stellung OFF (AUS) drehen. Der Strom fließt nun durch das Überbrückungskabel.
  9. Die Sicherung im Überbrückungskabel prüfen. Die Sicherung muss intakt sein.
  10. [ARW-LISTFAIL]
  11. Fehlgeschlagen: Wenn die Sicherung im Überbrückungskabel ausgelöst hat, siehe Stromkreis-/Systemprüfung.

  12. Bestanden

  13. [/ARW-LISTFAIL]
  14. Den Schalterknopf EL 38758 in Stellung ON (EIN) drehen. Die abgesicherte Brücke abklemmen.
  15. Ein DMM-Set an die 10-A-DC-Skala zwischen den Klemmen des Testschalter-Werkzeugs anschließen.
  16. Den Schaltknopf EL 38758 in Stellung OFF (AUS) drehen. Der Strom fließt nun durch das DMM.
  17. Wenn die Fahrzeugsysteme abgeschaltet werden, prüfen, ob weniger als 30 mA Nebenstrom anliegen.
  18. Falls der Wert unter dem angegebenen Bereich liegt, siehe Stromkreis-/Systemprüfung.

Stromkreis-/Systemprüfung

Hinweis: 

   • Bei Aus- oder Einbau einer Sicherung, eines Relais oder Steckers zur Ermittlung des Bereichs, der hohen Nebenstrom verursacht, können Steuergeräte aktiviert werden. Vor dem weiteren Prüfen warten, bis sich die Steuergeräte wieder im Ruhezustand befinden. Ausgebaute oder abgeklemmte Komponenten sollten nach Abschluss der Diagnose wieder eingebaut bzw. angeklemmt werden.
   • Sicherungen für Leistungsmodus-Master-Komponenten wie das BCM sollten ausgebaut werden, um Fehldiagnosen zu vermeiden.
   • Wenn ein Diagnose-Tester an den DLC angeschlossen ist, diesen entweder abziehen oder den Nebenstrom des Diagnose-Testers vom DMM-Messwert abziehen, um den tatsächlichen Nebenstrom des Fahrzeugs zu ermitteln.

Wenn im Fahrzeug ein nicht akzeptabler Nebenstrom festgestellt wird, die Sicherungen einzeln ausbauen, bis die Stromentnahme auf einen zulässigen Wert sinkt. Ein Rückgang um mehr als 10-20 mA bei Deaktivierung eines einzelnen Systems oder Stromkreises ist Zeichen für einen viel zu hohen Stromverbrauch, der die Entladung der Batterie zur Folge haben kann. Siehe Stromverteilung Stromlaufplan , um genau zu diagnostizieren, welcher Stromkreis des fehlerverdächtigen Systems für den hohen Nebenstrom verantwortlich ist. Nachstehend sind Komponenten aufgeführt, die häufig Ursache für einen hohen Stromverbrauch sind:

    • Klemmender Schalter
    • Klemmendes Relais
    • Steuergerät

Reparaturanweisungen

Nach Abschluss des Diagnoseverfahrens Reparaturen prüfen durchführen.

Steuergerät Referenzliste für Austausch, Programmierung und Setup des Steuergeräts

   


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