Orlando

Fehlercode P0171 oder P0172

Das Steuergerät Motor (ECM) regelt das Luft-/Kraftstoff-Messsystem, um die bestmögliche Kombination von Fahrverhalten, Kraftstoffverbrauch und Emissionskontrolle zu gewährleisten. Die Kraftstoffzufuhr wird bei Betrieb mit bzw. ohne Lambdaregelung (geschlossener bzw. offener Regelkreis) unterschiedlich gesteuert. Bei Betrieb ohne Lambdaregelung bestimmt das Steuergerät Motor (ECM) die Kraftstoffzufuhr anhand von Sensorsignalen, ohne dass dazu von den beheizten Lambdasonden gesendete Werte herangezogen werden. Bei geschlossenem Regelkreis fügt das ECM HO2S Eingänge und Entlüftungsniveau hinzu, um die kurz- und langfristige Kraftstoff-Gemischanpassung zu berechnen. Wenn HO2S ein mageres Gemisch anzeigt, liegen die Werte für die Kraftstoff-Gemischanpassung über 0%. Wenn HO2S ein fettes Gemisch anzeigt, liegen diese Werte unter 0%. Je nach Spannungssignal der beheizten Lambdasonde (HO2S) ändern sich die Werte für die kurzfristige Kraftstoff-Gemischanpassung sehr rasch. Die langfristige Gemischanpassung nimmt grobe Anpassungen vor, um ein optimales Luft/Kraftstoff-Verhältnis aufrechtzuerhalten. Ein Block von Speicherzellen enthält Informationen, die sich aus Kombinationen von Motordrehzahl und Motorlast für eine breite Palette an Betriebsverhältnissen des Fahrzeugs zusammensetzen. Die langfristige Diagnose für eine Kraftstoff-Gemischanpassung basiert auf dem Durchschnitt der jeweils verwendeten Zellen. Das ECM wählt die Zellen basierend auf Motordrehzahl und Last aus. Das Diagnosesystem für die Kraftstoff-Gemischanpassung führt eine Prüfung durch, um festzustellen, ob bereits eine Funktionsstörung durch fettes Gemisch vorliegt oder ob zu viel Dampf aus dem Kraftstoffdampf-Rückhaltesystem (EVAP) ein fettes Gemisch verursacht.

Die Heizelemente in jeder beheizten Lambdasonde (HO2S) erwärmen den Sensor, so dass die Betriebsverhältnisse rascher erreicht werden. Dadurch kann das System schneller auf Lambdaregelung umschalten und schneller das Kraftstoff-Luft-Verhältnis berechnen.

Die Lambdasonde Gemischregelung (HO2S) arbeitet mit folgenden Stromkreisen:

Fehlercodes P0171 00, P0172 00 sind vom Typ B.

Fehlercodes P0171 00, P0172 00 sind vom Typ B.

Schaltplan-Referenz

Motorsteuerung Diagramme

Referenz Steckerendansicht

Steckverbinder Pinbelegungen

Referenz Elektrik-Informationen

Referenz der Fehlercodetypen

Motor und Getriebe Fehlercodes (DTC)

Referenz Diagnose-Tester

Angaben zum Diagnose-Tester: siehe Steuergerät Referenzliste

Hinweis: Ignorieren Sie alle Getriebesymptome, ABS-Anzeigen (Antiblockier-System) und Anzeigen der Traktionskontrolle, bis etwaige Fehler an der Gemischanpassung behoben sind. Eine fehlerhafte Gemischanpassung kann bewirken, dass die Anzeigen für das Antiblockiersystem (ABS) und die Traktionskontrolle aufleuchten.

1. Bei laufendem Motor mit einem Diagnose-Tester die Fehlercodedaten beobachten. Prüfen, dass keine anderen Fehlercodes gesetzt sind.

⇒	Wenn Fehlercodes gesetzt sind: Siehe Fehlercodeliste .

2. Bei Zündung EIN, den Druckparameter des MAP-Sensors beobachten und den Messwert am Diagnose-Tester mit der Tabelle für den barometrischen Druck vergleichen. Siehe Luftdruckwerte zur Höhenlage Tabelle .

⇒	Wenn der vom MAP-Sensor gemeldete Druck nicht innerhalb des für die aktuelle Seehöhe vorgegebenen Bereichs liegt.

3. Bei laufendem Motor den Parameter MAF-Sensor auf dem Diagnose-Tester beobachten. Der Parameter des MAF-Sensors muss im Leerlauf zwischen 2 und 6 g/s liegen.

⇒	Wenn der Parameter des MAF-Sensors im Leerlauf nicht zwischen 2 und 6 g/s liegt, siehe Fehlercode P0101 und Fehlercode P0102 oder P0103 .

4. Bei laufendem Motor auf dem Diagnose-Tester den Prozent-Parameter für den Drosselklappensensor beobachten. Der Messwert muss weniger als 10 % betragen.

⇒	Liegt der Wert über dem angegebenen Bereich, siehe Fehlercode P0121-P0123, P0222, P0223, oder P2135 .

5. Am Diagnose-Tester den Spannungs-Parameter für die HO2S 1 beobachten. Der angezeigte Wert muss sich zwischen 200 und 800 mV bewegen.

⇒	Liegt sie nicht im angegebenen Bereich, siehe Fehlercode P0131, P0132, P0137, oder P0138 und Fehlercode P0133, P0134, P0140, P1133, P2270, P2271 oder P2A00 .

6. Bei normaler Betriebstemperatur des Motors auf dem Diagnose-Tester den Parameter "Langfristige Gemischanpassung" beobachten. Der Messwert muss zwischen +5 und -5 % liegen.
7. Das Fahrzeug im Rahmen der Bedingungen zum Erzeugen des Fehlercodes fahren. Sie können das Fahrzeug aber auch unter den Bedingungen fahren, die anhand der Daten von Freeze Frame/Failure Records zu beobachten waren.

Hinweis: Sie müssen den Stromkreis/das System verifizieren, bevor Sie den Stromkreis/das System weiter testen können.

1. Sicherstellen, dass keine der folgenden Bedingungen gegeben ist:

•	Verunreinigter Kraftstoff -- siehe Alkohol/Fremdstoffe in Kraftstoff Diagnose .

•	Risse, Knicke oder fehlerhafte Anschlüsse an den Unterdruckschläuchen

•	Die Kraftstoffanlage liefert ein zu mageres bzw. zu fettes Gemisch. Siehe Kraftstoffsystem Diagnose .

•	Die Einspritzventile liefern ein zu mageres bzw. zu fettes Gemisch. Siehe Einspritzventil Diagnose : Diagnose-Tester  → Spezialwerkzeug .

•	Undichtigkeiten im Ansaugsystem zwischen dem Turboladerauslass und dem Drosselklappeneinlass, einschließlich des Luftkühlers

•	Fehlende, verengte oder undichte Bauteile der Abgasanlage: siehe Symptome - Motorabgase .

•	Vakuumleck an den O-Ringen von Einlasskrümmer, Drosselklappengehäuse und Einspritzventilen

•	Undichte Kurbelgehäuseentlüftung

•	Luftansaugkanal zusammengedrückt oder durch verstopften Luftfilter verstopft

•	Zu viel Kraftstoff im Kurbelgehäuse

•	Fehlfunktion der Steuerung des Kraftstoffdampf-Rückhaltesystems

2. Wenn die Prüfung aller Zustände normal verläuft, den Motor auf mechanische Schäden prüfen. Siehe Symptome - Motor-Mechanik .

Nach Abschluss des Diagnoseverfahrens Reparaturen prüfen durchführen.